Ausflug zu den Cu Chi Tunnels nördlich von Saigon

Heute war wieder zeitig aufstehen angesagt. Nachdem wir im Hotel ausgecheckt haben, machten wir uns auf dem Weg zum Frühstück.

Treffpunkt zur Abfahrt zu den Cu Chi Tunneln war um 8 Uhr vor dem Café in dem wir den Ausflug gebucht haben. 

45 km sind von Ho Chi Minh City zu Cu Chi mit dem Bus zurück zu legen. Angeblich dauert das 2 Stunden – tatsächlich wurde es dann fast doppelt so lang bis wir endlich ankamen.

Es bewahrheitete sich, dass es die typische südvietnamesische Kaffeefahrt werden würde:

  1. die obligatorische Rast bei einer Verkaufsbude für Handwerkskunst.
  2. Wurde jeder mit dem selben Betrag, das eigentlich der Gesamtpreis des Ausflugs war,  nochmals als “Eintrittsgeld” eingesammelt.

Der Südvietnamese hat halt einfach einen ausgeprägten Hang zum trügerischen handeln und unfreundlich sein – hier ist Nord Vietnam einfach das komplette Gegenteil.

 

Aber nun zum eigentlichen Ausflug – den Cu Chi Tunnels 🙂

Dort angekommen wurde als erstes die Enge der Einstiegsluken präsentiert. Diese waren von den Freiheitskämpfern nur mit Laub getarnt. Den Deckel aus Holz nahm man zum Einstieg mit ausgestreckten Armen über seinen Kopf (um die Schulterbreite zu verringern).

Veranschaulichung Einstiegsluke in einen Tunnel

Anschließend wurden sämtliche Fallen gezeigt

  • Manche Einstiegsluken waren Atrappen und hatten stattdessen eine Mine darunter.
  • Ein riesen Erdloch, das eine drehbare Decke hatte. Der Boden war mit spitzen Bambusstäben übersät.
  • Sämtliche Arten von Erdfallen mit ausgeklügelten Mechanismen aus Metall.
Fallen rund um die Tunnel

Generell waren die Bewohner von Cu Chi bzw. deren Tunneln sehr clever. So verfügten sie sowohl über ein ausgeklügeltes Belüftungssystem als auch eine Möglichkeit unterirdisch mit Feuer zu kochen und den Qualm über verschiedene kleine Austrittslöcher nahezu unkenntlich zu machen.

Kochstelle unterhalb der Erde

Anschließend wurden wir an einen Schießstand gebracht, bei dem man für wenige Dong Munition für AK47, MG60 und weiteres Waffen Zeugs kaufen und verballern konnte.

Meiner Meinung nach etwas grenzwertig, an einem Ort an dem hunderttausende Menschen ihr Leben durch einen grausamen Krieg verloren haben, rumzuballern.

Danach war es möglich in einem nachgebautem 100 Meter langem Tunnel durch zu gehen. Der Tunnel wurde schon für nicht asiatischen Verhältnisse (und somit größer) gebaut. Dennoch wählten wir nach 40 Meter einen Zwischenausstieg – zum veranschaulichen wie anstrengend es ist sich so zu bewegen war es genug!

Zum Abschluss gab’s noch eine viertel Stunde Filmvorführung, dann ging es wieder zwei Stunden zurück nach Ho Chi Minh City.

Ein interessanter Ausflug. Leider ist alles nur speziell für Touristen aufgebaut – die eigentlichen Tunnel sind mittlerweile verfallen.

Letztendlich veranschaulicht es dennoch mit welch cleveren und einfachen Methoden es die Guerilla es dann trotz einer Waffenüberlegenheit der USA geschafft haben, Saigon zu erobern. Was ja auch der Grund ist, weshalb die Stadt nun Ho Chi Minh City heißt 😉

 

Gegen Spätnachmittag waren wir wieder in der Stadt und sind noch ne runde über den Ben Thanh Markt und durch die Straßen geschlendert. Dabei haben wir uns auch den Tower Saigon Skydeck (zumindest von unten) angesehen.

Saigon Skydeck

Zum Abschluss des Tages haben wir ein tolles kleines Restaurant in einer Seitengasse der Bui Vien gefunden – die Asian Kitchen.
Dann um 21.50 Uhr startet unser Nachtbus nach Mui Ne.

Ein Kommentar bei „Ausflug zu den Cu Chi Tunnels nördlich von Saigon“

  1. Wünsche euch viel Spaß am Meer und tolles Wetter. LG aus dem Winter, mit Sonnenschein und Schnee gut zu ertragen ☃️❄️☀️ Freue mich jeden Tag auf eure Reiseberichte.

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