Ein außerplanmäßiger Tag Nichtstun

Nachdem ich diese Nacht wieder mit Magenkrämpfen zu kämpfen hatte, haben wir mitten in der Nacht an der Rezeption den Ausflug nach Angkor abgesagt. Stattdessen hat Tobi mit der LVM Auslandsreisekrankenkasse via Skype telefoniert und das wichtigste in Erfahrung gebracht, falls ich einen Arzt brauche.

Viele gibt es hier in der nahen Umgebung nicht. Auch Krankenhäuser sind sehr rar. Es gibt einen “western” Arzt, der aus England kommt und vor zwei Jahren hier her kam und eine private Klinik bzw. Arztpraxis aufgemacht hat.

Nachdem wir von 2.45Uhr wach waren, konnten wir gegen 4.30Uhr wieder einschlafen. Den Rest der Nacht hatte ich auch weniger Schmerzen.

Gegen 11Uhr sind wir dann aufgestanden. Da es immer noch besser ging, haben wir uns dazu entschlossen eine Apotheke aufzusuchen und ein Mittel gegen Magenkrämpfe zu kaufen. Tobi hat im Internet zwei Wirkstoffe gefunden, die diese beseitigen.

Ich der Apotheke wurde uns aber bewusst, dass es ziemlich schwierig wird diese zu bekommen. Wir bekamen viele Tabletten gezeigt, angefangen von Mittel gegen Blähungen usw. Aber nichts von denen was wir wollten. Vermutlich hatten wir in diesem Augenblick sogar mehr Ahnung als die Angestellten dort. Wir glauben nicht, dass sie je eine Ausbildung oder überhaupt eine Chance hatten Wissen über das aufzubauen was sie verkaufen.

Da es langsam wieder schlimmer wurde hat meine Vernunft gegen meine Skepsis gewonnen. Gehen wir zum Arzt.

Neben der Apotheke war eine Klinik. Dort wurden wir wieder weggeschickt, da diese nur spezielle und keine allgemeinen Fälle behandeln.

Also suchten wir den vorhin beschrieben Arzt auf Maps heraus. 2km entfernt.

Tobi verhandelte mit dem sofort verfügbaren Tuk Tuk Fahrer für hin und zurück 4$.

Also ging es los. Nach kurzer Zeit waren wir auch da. Der Arzt hatte allerdings grad Mittagspause. Nach dem klingeln machte uns ein kleiner Junge auf und ließ uns herein. Den Tuk Tuk schickten wir mit 2$ wieder weg. Wir wussten ja nicht wie lange es dauern würde.

Nach einer kurzen Wartezeit kam der Arzt, ich füllte die Patientenaufnahme aus und nach der Behandlung eines anderen Falls waren wir dran.

Eingangsbereich der British Khmer Clinic mit Hinweis auf die Kosten

Der Arzt fragte nach den Beschwerden, nach eventuellen Allergien und Medikamenten. Danach tastete er den Bauch ab und hat uns eine Menge zu Bauchschmerzen, Magenkrämpfen usw. erklärt.

Im Endeffekt habe ich nichts schlimmes, was schon mal gut ist. Zwischen 20% – 60% der Reisenden bekommen Magenkrämpfe, je nach dem wo sie auch sind. Schuld daran sind unter anderen das ungewohnte Essen.

Er gab mir Medikamente. Genau die nach denen wir in der Apotheke gesucht hatten. Er erklärte uns, dass es durch den Kommunismus viele Medikamente hier einfach nicht gebe. Wow.

Außerdem bekam ich noch einen Plan mit Empfehlungen von guten und schlechten Essen. Wenn ich mich die nächsten 2-3 Tage daran halte, sollte alles schnell wieder in Ordnung sein.

Am Ende bezahlten wir noch 90$, die wir hoffentlich ziemlich unkompliziert von der Versicherung wiederbekommen werden.

Mit einem anderen Tuk Tuk ging es dann zurück zum Old Market. Es war nach 14Uhr und wir hatten noch nichts gegessen. Mein Appetit hielt sich in Grenzen, aber irgendwas musste auch ich nehmen.

Also gab es für Tobi Banana-Pancakes und für mich Reis mit Gemüse.

Tobi’s 14Uhr Frühstück, im Hintergrund mein Reis

Nach einem kurzen Abstecher auf dem Markt, um Bananen zu kaufen, da die gut für mich sind, sind wir wieder ins Hotel gegangen und haben eine Runde geschlafen.

Gegen 18Uhr sind wir nochmal in die Stadt eine Kleinigkeit essen und neue Getränke im Supermarkt kaufen.

Jetzt sitzen wir auf der Terrasse, hoffen das die Nacht ruhiger wird, meine Bauchschmerzen vollkommen weggehen und wir morgen den Ausflug nach Angkor genießen können.

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